Endlich wieder! 4 Wochen klettern, reisen & Vanlife genießen.
Du findest hier einen Reise- und Erfahrungsbericht über das Klettern auf Sardinien (in einigen Gebieten) und das drumherum.
Vorweg… über das Klettern auf Sardinien zu schreiben ist wie über Klettern in Süddeutschland schreiben zu wollen… es gibt sau viel und Sardinien ist groß… Wir haben laaaange nicht alles gesehen.
Falls du spezifisch ein paar Dinge lesen willst oder suchst findest du in der Zusammenfassung die Gebiete, die wir angesteuert haben und ein paar weiter Infos.
Ansonsten ist dieser Artikel für alle, die gerne (Kletter-) Reiseberichte lesen und sich Bilder ansehen, gerade Fernweh haben, sich dafür interessieren wie ich meine letzten Wochen verbracht habe oder wie meine Reisen so aussehen und für die, die ein paar nützliche Infos rund ums Klettern und Reisen auf Sardinien suchen.
Quick facts – Klettern auf Sardinien
Kletterei auf Sardinien – ihr findet quasi alles auf der Insel… Sportklettern, Mehrseillängen (Sport – Trad), Bouldern & DWS.
Felsarten: Kalk je nach Gebiet (Löcher, Tufas, Leisten…von steil bis plattig alles dabei), Granit (die bizarrsten, coolen Strukturen), Basalt.
Wir haben diese Klettergebiete angesteuert:
Camaiore (Toskana)
Millenium Cave (Cala Gonone)
Cala Goloritzé (Mehrseillänge)
Ulassai & Jerzu
Monteleone Rocca Doria
Ossi – Terazza
Cala Spinosa
Topos: Je nach Gebiet. Für Ulassai & Jerzu– kauft den Topo vor Ort – z.b. im Nannai Climbing Home (Kosten: 15 EUR)
Der Sardinienführer „Pietra de la Luna“ ist ehrlich gesagt recht unübersichtlich und die Zustiege nicht immer gut beschrieben. Ich würde den Kauf für etwa 50 EUR ehrlich gesagt nicht empfehlen, sondern stattdessen The Crag und Climbing Sardinia nutzen.
Ich weiß… Community unterstützen etc. Aber es kommt eben drauf an wofür und wie viel man ihn braucht…
Zumindest, wenn man nur mal 1-2 Tage ein kleines Gebiet ansteuern möchte sind die Seiten ausreichend.
Wenn man irgendwo länger bleibt, wie wir in Ulassai, ist es sicher lohnend sich vor Ort das entsprechende Topo zu besorgen.
Restday activities:
Ja was soll ich da sagen? Strand, wandern, canyoning, Pizza essen… je nachdem wo ihr seid und worauf ihr Lust habt.
Unsere Aktivitäten: Verschiedenste Strände, entspannen & schnorcheln/schwimmen, wandern im Supramonte & Canyon Gorropu, Küstenstraße zwischen Bosa & Alghero genießen, Cappo Caccia erkunden
Vanlife & campen:
Anreise mit der Fähre nach Olbia. Es gibt einige Wege nach Sardinien. Die Nachtfähre von Livorno war sehr entspannt und ist mit die günstigste Alternative.
Die Grimaldi Fähre ist noch einmal etwas günstiger als Moby.
Das reisen und vor allem schlafen im Van war zu dieser Zeit und in den Gegenden wo wir waren absolut entspannt und wir haben wirklich herrliche Plätze direkt am Strand oder mit bester Felsaussicht gefunden.
Sardinien hat hier viele wundervolle verlassene Plätze.
!Nur Bitte!
Ich hoffe ich sage das umsonst, aber ich sage es trotzdem, weil einige Plätze doch etwas verunreinigt waren und damit auch weiterhin übernachten im Freien, am Strand möglich ist:
- Nehmt Rücksicht auf die Natur!
- Nehmt jeglichen eigenen Müll mit
- Sammelt falls möglich etwas Müll von anderen ein
- Geht möglichst ins nächste Cafe, trinkt einen Cappuccino und geht dort auf Toilette.Aber sollte das nicht drin sein:
- Die Shit-Shuffel sollte Bestandteil JEDEN Vans sein und genutzt werden und das Toilettenpapier sollte nicht vergraben oder gar irgendwo hingeworfen werden, sondern bitte wieder mitgenommen und im Müll entsorgt werden.
- Verhaltet euch respektvoll und leise
Internet, falls benötigt:
Klar, Macci etc. Aber als örtlicher Anbieter empfehlenswert: Prepaid von Windtre (am besten Im Shop nachfragen) – 25 EUR Starter – 50GB + minuten+ sms, 30 Tage, danach 10 Eur für das gleiche Paket
Was für eine Insel!
Auf Grund der Umstände diesen Jahres hatten wir beide dieses Jahr noch keinen wirklichen Urlaub. Hier und da mal ein verlängertes Wochenende… und klar, ich hab meinen Van ausgebaut. Aber Urlaub war bitter nötig. Matze konnte seinen Jahresurlaub zusammen schmeißen und so hatten wir den Luxus 4 ganze Wochen verplanen zu können.
Das Ziel war seit geraumer Zeit, zumindest vage, Italien und angedacht war zunächst mal Sizilien.
Aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt….
First Stop:
Toskana – Camaiore
Was für ein Start, im Van am Meer aufzuwachen, in Innsbruck schneit es und bei uns hat es 18 Grad.
Wir sind 3 Tage in der Toskana geblieben und waren bei Camaiore klettern. Definitiv ein Gebiet zum wiederkommen! Die Touren und der Fels waren genial und die Wände, die wir gegenüber von unserem Gebiet gesehen haben ließen meine Finger direkt kribbeln 😊
Keine Ahnung, warum alle immer nach Finale fahren.
Camaiore ist in der Toskana eines der Gebiete mit den meisten Sektoren und Möglichkeiten. Um Camaiore gibt es viele kleinere bis größere Wände mit Touren besonders im 7. Franzosengrad.
Als Wintergebiet taugt das Ganze jedoch leider nicht und ehrlich gesagt, uns war es dann auch schon etwas zu wenig Sommerfeeling in den Hügeln – ich denke Spätsommer/Frühherbst (Mitte September – Mitte Oktober) ist hier die bessere Zeit.
Aber wir kommen sicher wieder!
Wir hatten vorher schon viel von Sardinien gehört… dieses Jahr war gefühlt die halbe Klettercommunity dort… und dann haben uns zwei Italiener auch noch gesagt wir könnten mit der Nachtfähre von Livorno über setzen und Sardinien wäre „IHR TIPP“ wenn es um Klettergebiete in der Region geht…
Gesagt, getan… Am nächsten Tag ging es zum Fährhafen und 2 Stunden später schon an Deck.
Was uns den Tag darauf erwartete war genau was wir uns ersehnt hatten.
Sardinien – aufwachen im Paradies
22 Grad, Sonnenschein & Meer. Da war der Sommer, den wir gesucht hatten!
Und nun? Tja, wo fängt man an bei einer Insel, die 300km Nord-Süd Ausdehnung und 150km Ost-West Ausdehnung hat?
Ehrlich gesagt: Sardinien ist gefühlt riesig, extrem vielfältig und hat für jeden etwas zu bieten.
Klettern auf Sardinien:
Es gibt Granit-, Kalk- und Basaltgebiete auf der Insel, Wände direkt am Strand, abgelegenere Gebiete im Inland, einsame Wände mit Eseln am Wandfuß, Mehrseillängen verschiedenster Länge und Schwierigkeit, Bouldergebiete und sogar Spots für Deep Water Soloing.
Der Kalk variiert von versinterten überhängenden Höhlen über Lochkletterei bis hin zu technischem, wasserzerfressenem grauen Fels.
Es ist für jeden etwa dabei!
Von der Natur will ich garnicht erst anfangen… Traumstrände, Hügel/Berge, schroffe Täler, Pinienhaine, Steilküsten, türkises Wasser, wilde, verlassene Canyons… Eigentlich alles was das Outdoorherz begehrt.
Fazit: Sardinien ist definitiv eine Reise wert und wir kommen wieder um weitere Spots auszuchecken!
Unsere Reiseroute:
Ich wage es als Kletterin kaum zu sagen, aber wir sind erstmal zum Strand gefahren, zum Sonne tanken und ankommen :D. Ein riesen Strand mit Pinienhain ganz für uns allein (okay, das lag sicher an der Jahreszeit und diesem Virusthema, das allgegenwärtig ist) aber geil wars.
Währenddessen hab ich über Freunde weitere Infos eingeholt – und so standen die ersten Anlaufpunkte fest.
Unserer erster Stop zum Klettern auf Sardinien war die
Millenium Cave bei Cala Gonone
Ein spannender Zustieg über die Klippen direkt am Meer, ein kurzer Hüpfer ins Wasser und dann ab in die steilen, versinterten Touren.
Die Höhle und der Ort an sich sind einfach beeindruckend und sehenswert.
Je nach Kletterniveau kann man hier einfach nur hinwandern und sich das ganze anschauen (die meisten Touren sind im Bereich 7b aufwärts), ein paar Tage verbringen, oder einen Tag Routen spulen.
Cala Gonone und die nächsten Buchten sind unter den Kletterern auch sehr bekannt und es gibt irrsinnig viele Sektoren. Teils direkt am Strand, teils etwas weiter weg vom Meer… Wir haben diese Spots ausgelassen weil wir gehört haben, dass sie schon recht abgeklettert sind und weil das Parken mit dem Van um Cala Gonone garnicht mal so leicht ist.
Infos findet ihr aber hier.
Für uns ging es stattdessen weiter nach
Cala Goloritze
Ein Felsturm direkt am Strand mit verschiedenen Mehrseillängen (ca. 4 Seillängen).
Das Setting ist einfach grandios so 100m über dem türkisenen Wasser mit Blick entlang der Küste.
Man läuft etwa eine Stunde vom Parkplatz zur Bucht runter und auf dem Weg, sowie direkt am Zapfen gibt es verschiedene Mehrseillängen.
Wir haben uns die „Itu damagoni“ (7a – 140m) rausgesucht.
Die Kletterei ist technisch (bis auf die erste Seillänge), an Wasserzerfressenem grauen Kalk und echt genial. Super Qualität und gute, wenn auch etwas weitere Absicherung – aber für Mehrseillängen super.
Ich hab meinen ersten fetten Sturz in einer Mehrseillänge hingelegt… halleluja.
Es ist witzig, wie man beim Sportklettern recht angstbefreit sein kann und beim Mehrseillängenklettern auf einmal wieder fast von vorne anfängt, aus Angst einen harten Sturz zu haben und sich zu verletzen.
So fällt es mir leicht nachzuvollziehen wie sich meine Kunden fühlen, wenn sie auf einer Kletterreise das erste mal im Vorstieg unterwegs sind oder sich einem Sturztraining stellen… das nachempfinden zu können hilft mir ungemein für meinen Job als Trainerin.
Und ehrlich gesagt, niemand ist von Sturzangst komplett befreit. Jeder scheißt sich mal ein … das sieht man nur in den Videos und auf Bildern meist nicht 😉
Jeder hat seine Grenze und es geht meist darum einen Umgang mit der Angst zu finden und so die Grenze zu verschieben um die Sturzangst besser im Griff zu haben.
Zurück zur Tour:
Die Tage sind kurz, wir sind vorher noch nie gemeinsam Mehrseillänge geklettert und Matze sowieso noch nie in seinem Leben…
Da war Abseilen im Dunkeln vorprogrammiert 😀 Leicht abenteuerlich das ganze Unterfangen, aber immer safe und definitiv erinnernswert 😊 Aber ich war dann doch froh als wir sicher wieder am Boden waren, vor allem weil der Akku meiner Stirnlampe in der letzten Abseillänge den Geist aufgegeben hat…
Man sieht – wir waren nicht ganz perfekt vorbereitet…
Von dem was ich im Stirnlampenlicht sehen konnte, sahen auch die anderen Touren super lohnenswert aus!
Nach einem erholsamen Restday ging es für uns anschließend weiter zum
Klettern in Ulassai – Sardinien Inland
Ulassai ist eines der größeren Gebiete auf Sardinien. Hier gibt es auch ein Kletterhostel (Nannai Climing Home) und man merkt, dass die Kletterer hier gegenwärtig sind.
Falls man eine Community sucht, oder allein unterwegs ist, ist hier sicher ein guter Anlaufpunkt um in Kontakt mit anderen Kletterern zu kommen und sich auszutoben.
Man kann in der Umgebung auch noch sehr entspannt mit dem Van frei stehen. Da das Gebiet recht stark am wachsen ist, ist zwar fraglich wie lange es noch so entspannt ist, aber bisher sind die Italiener absolut freundlich und relaxed. Ein Camping ist im Entstehen und sieht vielversprechend aus und das Nannai ist super offen und nett gemacht!
Auf Ehrlichkeitsbasis können auch Nicht-Gäste dort duschen, Wäsche waschen, sich auf der Dachterasse aufhalten, entspannen, socializen & Bier trinken und abends mit den anderen kochen. Absolut offene Mentalität und ich war wirklich begeistert.
Auch das Topo der Umgebung bekommt ihr hier für 15 EUR.
Das Dorf ist umrahmt von Wänden… hier gibt’s allein genug zu tun für… ewig. Zumindest mal bis zum Grad 8b. Die Kletterei ist super, allerdings nix für Dachfanatiker. Überhänge sucht man hier quasi vergebens. Die Wände sind gerade bis leicht überhängend und die Kletterei größtenteils technisch.
Wir sind eine Woche geblieben, versucht so viel zu klettern wie möglich, Pizza genossen in der örtlichen Pizzaria und an den Pausetagen zum Strand gefahren 😊
So sehr es uns gefallen hat in Ulassia und so gerne wir auch noch länger geblieben wären wollten wir doch noch ein paar andere Orte auf der Insel sehen, weshalb wir nach einer Woche weiter gezogen sind.
Ich bin ja extrem gern in Klettergebieten und verbringe dort meine Zeit, gleichzeitig finde ich es auch extrem Schade wenn ich sonst nichts vom Land oder der Kultur sehe. Deshalb hatte ich mir vorher ein paar Sopots ausgeguckt, die man auf dem Weg – unabhängig vom Klettern – noch ansteuern könnte.
Nach 3 Tagen Klettern stand so für uns ein aktiver Restday auf dem Plan mit einem Besuch im
Supramonte & Canyon Gola Gorrupu
Auf dem Weg Richtung Alghero sind wir im Canyon Gorropu und der Umgebung wandern gewesen. Der Gorropu ist bekannt weil es in dieser Art wohl keinen vergleichbaren Canyon in Europa gibt. Die Wände sind bis zu 500m hoch und wirklich durchgehend überhängend. Noch dazu ist der Canyon an der engsten Stelle nur 4-5m breit. Da kommt man sich ganz schön klein vor. Zwar ist der imposante Teil des Canyons recht kurz, dafür aber wirklich spektakulär. Und klar, wo Felsen sind sind auch Kletterer… unter den Kletterern ist die Mehrseillänge „Hotel Supramonte (8b)“, mitten durch die 500m Überhang, recht bekannt.
In der Umgebung gibt es generell einige Mehrseillängen und auch Sportklettergebiete zu erkunden.
Zum Eingang der Schlucht wandert man etwa 45 Min – 1h. Dort empfängt einen ein netter Italiener, der ein bisschen was über den Gorropu und die Region erzählt und was man beachten sollte.Der Eintritt kostet 5 Eur und dann kann man den Gorropu auf eigene Faust erkunden.
Wir hatten Glück, weil der Canyon komplett trocken war und hatten eine recht abenteuerliche Tour durch den Canyon und den dortigen Teil des Supramonte.
Ich kann wirklich jedem empfehlen sich dieses Gebiet und den Gorropu einmal anzusehen und gerade für einen aktiven Pausetag ist die Tour super geeignet.
Für uns ging es im Anschluss weiter und nach zwei Pausetagen war (dringend) wieder klettern angesagt. Wir haben auf dem Weg nach Alghero ein weiteres herrliches Gebiet ausgecheckt:
Monteleone Rocca Doria
Das Dorf und das Klettergebiet liegen auf einem Plateau oberhalb eines Sees. Tolle Kulisse!
Hier findet man eher Kletterei an Löchern und Leisten von vertikal bis leicht überhängend.
Auch dieses Gebiet hat mir sehr gut gefallen und ich hätte sicher länger bleiben können. Allerdings muss ich sagen, das Gebiet ist wohl eher etwas für später im Jahr/kühlere Tage, da die Wände südlich ausgerichtet sind und es echt noch zu heiß war um in der Sonne zu klettern.
Aber ein bisschen was geht immer und in den Abendstunden mit aufziehendem Wind wurden auch die Bedingungen richtig gut und wir konnten doch die ein oder andere richtig schöne Tour einsacken.
Unser nächstes Ziel war die Steilküste bei Alghero. Auf Grund von Empfehlungen haben wir noch einen Umweg über Bosa eingelegt um von dort an der Küste weiter Richtung Norden zu fahren. Die Küstenstraße zwischen Bosa und Alghero bzw die gesamte dortige Küste ist beeindruckend!
Wahnsinnige Felsformationen, tolle Strände mit eben diesen Formationen und man fühlt sich wie in eine Mondlandschaft versetzt.
Die Hügel und Felsen der Umgebung sind einfach genial zum anschauen und die Straße entlang der Küste mit Blick auf das herrliche türkise Meer wirklich eine Fahrt wert!
Eigentlich hatten wir dann angedacht in
Alghero/Cappo Caccio
wieder zu klettern. Allerdings haben wir vorher ein paar Italiener kennengelernt die uns gesagt haben, dass das dortige Gebiet sehr wetterabhängig ist und durch den Salzgehalt der Luft fast immer schlechte bis unmögliche Bedingungen hat, was für die nächsten Tage ach so aussah. Deshalb entschieden wir uns einfach die Umgebung auszuchecken und auch das war genau die richtige Entscheidung.
So langsam wird die Zeit knapp und die restlichen Tage konnten wir an einer Hand abzählen.
Einen kurzen Stopp zum Klettern haben wir noch in Ossi, bei Sassari, eingelegt um dort ein kleines Gebiet (La Terazza) zu erklettern.
Ossi – la Terrazza
Was soll ich sagen?… Auch das hat sich gelohnt für den einen Tag… Sicher ist dies kein Gebiet das man ansteuert, wenn man länger irgendwo Urlaub machen möchte, aber wenn man an Sassari vorbei fährt und in der Umgebung klettern möchte ist es einen Stopp wert.
Generell gibt es in der Umgebung von Sassari viele, viele kleine Gebiete…es gibt einfach sooo viel!
Und die Esel am Wandfuß haben dem Tag nochmal einen besonderen Charakter vepasst 😊
Wie man sieht ist der Kalk hier etwas überhängender und löchriger und hat nach den ganzen vertikalen Touren unsere Unterarme ganz schön auf die Probe gestellt.
Die letzten Tage haben wir im Norden an der Küste verbracht. Auf Grund der Corona-Situation in Österreich wurde unser Kurs (Sportkletterlehrer) verschoben und die Theorie online abgehalten. Wodurch wir 4 Tage länger bleiben konnten, aber Internet brauchten. Da wir lieber am Strand, als bei Mc Donalds auf dem Parkplatz sitzen wollten haben wir uns eine Italienische Sim Karte organisiert (Ich kann die Prepaid Karte von Windtre empfehlen. Startpaket: 25 Eur (davon 5 für die Aktivierung & 10 für die Sim Karte und 10 Euro Guthaben). Dafür gibt’s sagenhafte 50 GB (in Italien) plus Freiminuten und SMS für 30 Tage. Wer länger bleibt muss nach den 30 Tagen die Karte wieder mit 10 Euro aufladen und erhält das Paket dann wieder.
Tja, dank der Karte & meinem Mobilen Router saßen wir dann mit Laptop und Strandausblick im Van und haben einiges über Sportpsychologie, Methodik und kletterspezifische Bewegungen gelernt 😊
Das war das erste Mal nach 3 Wochen, dass ich den Laptop wieder aufgemacht habe und mir hat der Detox extrem gut getan.
Einen letzten Stop zum Klettern haben wir noch eingelegt in in
Cala Spinosa & Capo Testa
Ein Granitgebiet ganz im Norden Sardiniens.
Unser Klettertag dort war recht kurz, da die Felsen (wie so oft in Meeresnähe, dank Salz & Luftfeuchte) wirklich feucht und schmierig waren und solche Bedingungen nicht unbedingt angenehm sind zum Plattenklettern 😉
Die Kletterei ist sehr technisch, plattig – Granit eben.
Mein Fazit: von der Kletterei her interessant zum auszuprobieren aber vor allem lohnend auf Grund der grandiosen Granitstrukturen der Gegend. Wir sind nach 3 Touren stattdessen wandern gegangen und haben das wilde, raue Capo Testa erkundet.
Tja… und so schnell sind 3 1/2 Wochen um. Unser Timing hätte nicht besser sein können. Die letzten zwei Tage hat der Wind gedreht und es war wirklich extrem stürmisch und wurde kühl. Die Fähfahrt war mit dem Wellengang zwar etwas herausfordernd für meinen Gleichgewichtsorgan. Aber mit dem kalten Wind ist der Abschied dann nicht so schwer gefallen.
Am Ende der Reise war ich wieder voller Vorfreude auf zu Hause (trotz Lockdown) und auch auf mein Business,
Wenn das gelingt weißt du, dass der Urlaub die richtige Länge hatte 😉
Übrigens… das war das erste Mal, dass Matze und ich gemeinsam 4 Wochen im Van unterwegs waren… und wir sind beide wieder heile zurück 😀
Für diejenigen, die sich fragen wie das Reisen zu den aktuellen zeiten ist, ob es Einschränkungen oder Probleme gab hier noch ein extra Absatz:
Wie hat sich Corona beim Klettern auf Sardinien bemerkbar gemacht?
Ehrlich gesagt recht wenig.
Sicher, wir haben in den Dörfern etc. Masken getragen & Pizza gab es nur zum Mitnehmen. Aber ansonsten?
Mal kurz eine Selbsterklärung ausfüllen für die Fähre, Sardinien war eh noch recht okay von den Zahlen, die Menschen auf der Insel waren alle sehr entspannt & die Straßen auf der Rückfahrt komplett leer.
Und in den Klettergebieten & im Van ist man eh ab vom Schuss. Da merkt man die Auswirkungen nicht so.
Wir haben uns aber ehrlich gesagt bewusst auch wenig damit beschäftigt. Wir haben uns vor der Reise lediglich informiert ob wir noch problemlos nach Italien einreisen können. Um die Rückkehrdinge etc. haben wir uns nicht gekümmert.
Zu der Zeit als wir nach Sardinien gefahren sind war gerade in Diskussion, ob sie die Fähr- & Flughäfen auf der Insel wieder schließen… Auch das haben wir bewusst ignoriert und sind einfach über gesetzt.
Von einem Wiener Kletterer, den wir auf der Insel kennenlernten, wurden wir dafür als „dumm“ bezeichnet – was ich eine sehr spannende, schnelle Wertung fand 😀
Ich bin extrem froh darüber, dass wir uns nicht von irgendwelchen wenn und abers haben abhalten lassen.
Denn erstens war die Zeit der Hammer und zweitens ist nichts der Szenarien eingetreten und was soll ich mir im Urlaub den Kopf über wenn und aber zerbrechen. Wenn sich was ändert muss man eben dann mit den neuen Gegebenheiten neu überlegen.
Unsere Herangehensweise war, dass wir uns bewusst dafür entschieden haben uns so wenig wie möglich von den Neuigkeiten und Diskussionen beeinflussen zu lassen, da uns das Thema einfach recht über war nach den letzten Monaten.
Sicher, wir haben uns soweit an die Richtlinien gehalten, aber mal ehrlich Pandemie heißt weltweite Ausbreitung und irgendwie sitzen wir doch eh alle im selben Boot.
Naja, genug zu diesem Thema.
Was bleibt mir zum Schluss noch zu sagen?
Sardinien ist wirklich eine wundervolle Insel im Allgemeinen und zum Klettern und wir werden sicher wieder hinfahren und weitere Gebiete auschecken!
Falls dich das Reisefieber auch schon wieder einholt während der ganzen Einschränkungen, du einen Lichtblick fürs nächste Jahr brauchst und Lust auf eine geführte Kletterreise hast, schau dich mal bei meinen Kletterreisen um!
Falls du Fragen hast, nach Sardinien möchtest und vorweg ein paar Tipps möchtest oder oder, schreib mir gern eine Email.
Deine Aletta